Lebensmittelkennzeichnung – Pflichtangaben in der EU und den USA und was Sie darüber wissen müssen

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Manchmal ist es anstrengend, den Überblick über die neuesten Lebensmittelvorschriften und die jeweils aktuellen Anforderungen für die einzelnen Märkte zu behalten. Aber die Nichteinhaltung von Vorschriften kann für Kunden gefährlich und für Ihr Unternehmen teuer sein.

Um Sie über die wichtigsten Anforderungen an die Lebensmittelkennzeichnung in Europa und den USA auf dem Laufenden zu halten, habe ich alle wichtigen Informationen in diesem Leitfaden zusammengefasst.

Beginnen wir mit den EU-Verordnungen für verpackte Lebensmittel.

Lebensmittelkennzeichnung in der EU

Die Europäische Union schreibt vor, dass die Informationen auf den Verpackungen korrekt, einfach zu erkennen und leicht zu verstehen sind. Zudem sollten sie in keiner Weise irreführend oder leicht zu entfernen sein. Diese Verordnung gilt für alle, die Lebensmittel und Getränke verkaufen.

Dies sind die fünf Kennzeichnungsanforderungen, die alle Lebensmittelverpackungen erfüllen müssen:

  • Pflichtangaben für abgepackte Lebensmittel (mehr dazu gleich)
  • Zutatenliste
  • Menge bestimmter Zutaten
  • Informationen zu Allergenen
  • Richtlinien für die Beschriftungsgröße

Pflichtangaben für abgepackte Lebensmittel

Damit die Anforderungen für alle so transparent und leicht verständlich wie möglich sind, hat die EU eine Liste mit Informationen erstellt, die zwingend auf allen verpackten Lebensmitteln angegeben werden müssen.

Dies steht auf der Liste für die meisten verpackten Lebensmittel:

  • Bezeichnung des Lebensmittels
  • Liste der Inhaltsstoffe (einschließlich aller Zusatzstoffe)
  • Informationen zu Allergenen
  • Nettomenge der gesamten Verpackung, einschließlich der Menge der einzelnen Inhaltsstoffe
  • Mindesthaltbarkeitsdatum und Herkunftsland
  • Name und Anschrift des Lebensmittelunternehmers
  • Gebrauchsanweisung und Lagerbedingungen
  • Alkoholgehalt für Getränke mit mehr als 1,2 Prozent Alkohol
  • Nährwertdeklaration mit Angaben zum Energie- und Nährstoffgehalt

Zutatenliste

Wenn es um die Inhaltsstoffe geht, müssen Sie laut der Lebensmittelinformationsverordnung alle Zutaten auflisten, die Ihr Produkt enthält. Es gibt nur zwei Dinge, die Sie bei der Angabe Ihrer Zutaten beachten müssen. Stellen Sie zunächst sicher, dass Sie diesen Abschnitt mit einer Überschrift versehen, die das Wort „Zutaten“ enthält.

Dann können Sie Ihre Zutaten und Nahrungszusätze in absteigender Reihenfolge ihres Gewichts auflisten. Achten Sie dabei darauf, dass Sie die gesetzlichen Bezeichnungen verwenden.

Aber wie immer gibt es einige Ausnahmen von der Regel. Um herauszufinden, für welche Lebensmittel keine Zutatenlisten erforderlich sind und welche Zutaten nicht in der Liste aufgeführt werden müssen, empfehle ich Ihnen, Artikel 19 und Artikel 20 des Amtsblatts der Europäischen Union aufzurufen.

Lebensmittelkennzeichnung - Zutatenliste

Menge bestimmter Zutaten

Bei der Mengenangabe von bestimmten Zutaten gibt es einige Besonderheiten. Erstens müssen Sie die Menge jeder Zutat angeben, die in der Bezeichnung Ihres Produkts vorkommt. Verkaufen Sie zum Beispiel einen Orangensaft, müssen Sie die genaue Menge an Orangen angeben.

Wenn Sie auf dem Etikett eine bestimmte Zutat in Worten, Bildern oder Grafiken hervorheben, müssen Sie laut der Lebensmittel-Informationsverordnung auch die Menge dieser Zutaten angeben. Verkaufen Sie zum Beispiel einen Schokoriegel mit Walnüssen (und erwähnen dies extra auf der Verpackung), müssen Sie den prozentualen Anteil der Walnüsse in jeder Packung angeben.

Schließlich sollten Sie auch die Menge jeder wesentlichen Zutat angeben, die das Lebensmittel charakterisiert und von anderen Lebensmitteln unterscheidet.

Informationen zu Allergenen

Diese Anweisung ist ziemlich einfach. Um eine Gefährdung Ihrer Kunden zu vermeiden, müssen Sie alle Allergene in Ihrem Produkt besonders kennzeichnen. Sie können dies tun, indem Sie sie in einer anderen Schriftart, Schriftgröße oder Hintergrundfarbe schreiben.

Falls Ihre Verpackung keine Zutatenliste enthält, müssen Sie das Wort „Enthält“ gefolgt von der Liste der Allergene angeben.

Richtlinien für die Beschriftungsgröße

Der letzte wichtige Aspekt Ihrer Verpackung ist die Größe des Etiketts. Die EU schreibt vor, dass die Pflichtangaben auf jedem Produkt in einer Schriftart mit einer Mindesthöhe von 1,2 mm gedruckt werden müssen.

Wenn die größte Fläche der Verpackung jedoch weniger als 80 cm² beträgt, können Sie eine Mindesthöhe von 0,9 mm verwenden.

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Lebensmittelkennzeichnung in den USA gemäß FDA

Die Food and Drug Administration (kurz FDA) ist die Lebensmittelbehörde des US-Gesundheitsministeriums (Department of Health and Human Services).

Das Ziel der FDA ist es, die öffentliche Gesundheit zu schützen, indem sie sicherstellt, dass alle Medikamente, biologischen Produkte, medizinischen Geräte, Lebensmittel und Kosmetika für die Kunden sicher sind.

Laut der FDA müssen alle Lebensmittelverpackungen diese Angaben enthalten:

  • Allgemeine Anforderungen an die Lebensmittelkennzeichnung
  • Bezeichnung des Lebensmittels
  • Nettomenge der Inhaltsangabe
  • Zutatenliste
  • Nährwertkennzeichnung
  • Gesundheitsbezogene Angaben

Allgemeine Anforderungen an die Lebensmittelkennzeichnung

Alle verpackten Lebensmittel, die in den USA verkauft werden, müssen auf der Verpackung Lebensmittelangaben enthalten. Und die FDA gibt Ihnen detaillierte Anweisungen, wo, wann und wie Sie diese Informationen auf Ihrem Lebensmitteletikett darstellen müssen.

Um ihre Anforderungen zu verdeutlichen, definierte die FDA sie im Sinne von Primärverpackung (Principal Display Packaging, kurz PDP) und alternative PDP (Alternate PDP). PDP macht den Teil Ihrer Verpackung aus, der von den Kunden am ehesten gesehen wird, alternativ dazu sind alle anderen Seiten Ihrer Verpackung.

Dies sind die allgemeinen Vorschriften für die Lebensmittelkennzeichnung:

  • Es gibt zwei Möglichkeiten, Informationen auf Ihrem Lebensmitteletikett darzustellen – entweder auf der Primärverpackung oder auf dem Informationsfeld (auf der rechten Seite der Primärverpackung).
  • Sie müssen den Identitätsnachweis bzw. die Bezeichnung des Lebensmittels und die Nettomengenangabe bzw. die Menge des Produkts auf der PDP oder der alternativen PDP angeben.
  • Ihre Verpackung muss einen Bereich mit Informationen enthalten. Dazu gehören der Hersteller, Verpacker oder Händler mit Name sowie die Adresse, die Straße, der Ort, das Bundesland und die Postleitzahl. Zudem sollten die Zutatenliste, die Nährwertkennzeichnung und die vorgeschriebene Allergiekennzeichnung enthalten sein.
  • Sie sollten eine markante und gut lesbare Schrift und Schriftgröße verwenden. Genauer gesagt, müssen die Buchstaben mindestens ein Sechzehntel (1/16) Zoll (15,88 mm) hoch sein, basierend auf dem Kleinbuchstaben „o“.
  • Es ist nicht erlaubt, das Material Ihres Etiketts umzudrehen und wichtige Informationen auf der Innenseite zu platzieren.

Bezeichnung des Lebensmittels

Im Abschnitt „Bezeichnung des Lebensmittels” des FDA-Leitfadens zur Lebensmittel-Kennzeichnung finden Sie auch die kleinsten Details zu den Namenskonventionen für Ihr Produkt.

Von der Frage, wie Sie Ihr Produkt benennen und wo Sie den Namen auf der Verpackung platzieren sollen, bis hin zu den Beschränkungen für Ihre Druckvorlagen.

Wenn Sie zum Beispiel Scheibenkäse verkaufen, müssen Sie eine modifizierte Identitätsangabe machen, in der Sie die genaue Form des Lebensmittels beschreiben, das in Ihrer Verpackung enthalten ist.

Oder wenn Sie ein neues Lebensmittel verkaufen, das einem traditionellen Lebensmittel ähnelt und ein Ersatz dafür ist (ja, mein Blick fällt auf dich, pflanzliche Milch). Sie müssen Ihre Milch als Imitat kennzeichnen, wenn sie weniger Protein oder eine geringere Menge eines wichtigen Vitamins oder Mineralstoffs enthält.

Der Leitfaden enthält auch einen ganzen Abschnitt über die Namen von Saftprodukten. Wenn Sie einen detaillierteren Einblick benötigen, dann werfen Sie einen Blick in die Seiten 8 bis 13 des Leitfadens zur Lebensmittelkennzeichnung.

Nettomenge der Inhaltsangabe

Wenn es um die Menge Ihrer Packung geht, verlangt die FDA, dass Sie diese in Gewicht, einem Maß oder einer numerischen Zahl angeben. Wenn es sich bei Ihrem Produkt um eine Flüssigkeit handelt, müssen Sie sein Gewicht logischerweise in einer flüssigen Maßeinheit angeben.

Außerdem müssen Sie gemäß dem Leitfaden für die Lebensmittelkennzeichnung das Gewicht Ihres Produkts sowohl im metrischen System (Gramm, Kilogramm, Milliliter, Liter) als auch im US-Maßsystem (Unzen, Pfund, flüssige Unzen) angeben.

Wenn Sie weitere Einzelheiten über die Primärverpackung, die spezifische Größe Ihres Produkts oder darüber erfahren möchten, wie Sie unterschiedliche Gewichte in Ihrer Produktverpackung angeben können, empfehle ich Ihnen die Seiten 14 bis 16 des Leitfadens.

Zutatenliste

Der Leitfaden für die Lebensmittelkennzeichnung besagt, dass die Zutaten in der Reihenfolge ihres Gewichts oder Volumens von oben nach unten aufgeführt werden sollten.

Weitere wertvolle Informationen über die Zutatenliste:

  • Die Zutatenliste muss auf dem Etikett im selben Feld stehen wie der Name und die Adresse des Herstellers, Verpackers oder Händlers.
  • Verwenden Sie in Ihrer Zutatenliste eine Schriftgröße mit einer Höhe von mindestens 1/16 Zoll (15,88 mm), die gut sichtbar und leicht zu lesen ist.
  • Alle Informationen, die Sie über die Kennzeichnung von Allergenen benötigen.
  • Wie Sie Inhaltsstoffe behandeln, die in „Spuren” vorkommen, und wann Sie sie angeben müssen.
  • Wie Sie Gewürze, natürliche Aromen oder chemische Konservierungsstoffe in Ihrer Zutatenliste deklarieren.
  • Alles, was Sie über die Angabe von Farbstoffen im Zusammenhang mit Ihren Zutaten wissen müssen.

Nährwertkennzeichnung

Nach Angaben der FDA müssen die meisten Lebensmittel mit Nährwertangaben auf der Verpackung versehen werden. Nährwertkennzeichnungen helfen bei der Auswahl zwischen verschiedenen Produkten und geben jedem die Möglichkeit, den Überblick über die Menge der Lebensmittel zu behalten, die er zu sich nimmt, einschließlich des prozentualen Anteils an Fett, Salz und zugesetztem Zucker.

Da sich bei verschiedenen Produkten mit unterschiedlichen Verpackungsarten die Art unterscheidet, wie die Nährwerte angegeben werden, bietet die FDA eine lange Liste von Vorschriften, die alle Fälle und Formate abdecken. Deswegen finden Sie in diesem Abschnitt des Leitfadens alle Einzelheiten zu den verschiedenen Kennzeichnungsformaten für unterschiedliche Produkte.

fda Nährwertkennzeichnung für Lebensmittel

Quelle: fda.gov

Angaben

Der letzte Abschnitt des Leitfadens zur Lebensmittelkennzeichnung ist für Angaben reserviert. Um die Lebensmittelsicherheit und die Einhaltung der jeweiligen Gesetze und Vorschriften zu gewährleisten, müssen alle Lebensmitteletiketten bestimmte Angaben enthalten. Diese können durchaus auch einen Einfluss auf die Kaufentscheidung der Verbraucher haben.

Diese drei Arten von Angaben definiert die FDA für Lebensmittelverpackungen:

  • Angaben zum Nährstoffgehalt – Angaben, die das Maß eines Nährstoffs in dem Lebensmittel beschreiben (z.B. „fettarm“, „reich an Haferkleie“ oder „enthält 100 Kalorien“). In diesem Abschnitt finden Sie auch spezifische Informationen über verschiedene Offenlegungserklärungen zu Ihrem Produkt.
  • Gesundheitsbezogene Angaben – Jede Angabe auf dem Etikett, die explizit oder implizit darauf hinweist, dass ein Stoff mit einer Krankheit in Verbindung steht. In diesem Abschnitt erfahren Sie alles, was Sie über die Angabe eines Zusammenhangs zwischen Ihrem Produkt und möglichen Gesundheitsrisiken wissen müssen.
  • Struktur-/Funktionsangaben – Angaben, die die Rolle eines Nährstoffs bei der Beeinflussung der normalen Funktion des menschlichen Körpers beschreiben. Zum Beispiel die Behauptungen auf Milchverpackungen, dass „Kalzium starke Knochen bildet“. In diesem Abschnitt des Leitfadens finden Sie detaillierte Informationen darüber, wann und unter welchen Umständen Sie diese Behauptungen aufstellen können.

Halten Sie mit Filestage die Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung ein

Die Konformität bei der Lebensmittelkennzeichnung einzuhalten ist eine schwierige Aufgabe. Nicht nur müssen Sie über die neuesten Vorschriften auf dem Laufenden bleiben, sondern Sie müssen Ihre Verpackungen auch aktualisieren, drucken und die neuen in verschiedenen Märkten verteilen, sobald es eine neue Vorschrift gibt. An dieser Stelle kann der Prozess schnell extrem zeitaufwendig werden.

Zum Glück können Sie mit einem spezialisierten Tool für die Freigabe von Verpackungen wie Filestage Ihren Freigabeprozess für Verpackungen und Grafiken optimieren. Mit Filestage stellen Sie sicher, dass alle Aktualisierungen rechtzeitig auf den Markt kommen. Möchten Sie sich selbst überzeugen? Testen Sie Filestage sieben Tage lang kostenlos.